Fördermittel für mehr Pflegestellen kaum genutzt

Fördermittel für mehr Pflegestellen kaum genutzt

Seit dem Inkrafttreten der Krankenhausstrukturreform im Jahr 2016 stehen den berechtigten Kliniken und Krankenhäusern in Deutschland bis 2018 Fördermittel für die Pflege in einer Höhe von bis zu 660 Millionen Euro zur Verfügung. Anders als bei vorherigen Programmen der Bundesregierung sind die neuen Fördermittel direkt an die Schaffung von zusätzlichen Pflegestellen geknüpft, was die Qualität der Krankenbetreuung in den Krankenhäusern und in der Altenhilfe verbessern soll.

Anders als vom Gesetzgeber vorgesehen wurden im Jahr 2016 jedoch nur 52 Millionen statt den eigentlich für dieses Jahr vorgesehenen 110 Millionen an Fördermitteln abgerufen, mit denen um die 1400 neue Stellen geschaffen worden sein sollen. Um das Ziel der 6300 Pflegestellen in einem Zeitraum von drei Jahren zu erreichen, müssen die Fördergelder also sehr viel stärker in Anspruch genommen werden.

Altenhilfe und Pflege-Jobs attraktiver machen

Nach Einschätzungen der Branche wird sich die Schaffung neuer Pflegestellen in den nächsten Jahren aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels eher noch schwieriger gestalten, als es dies jetzt schon häufig genug ist. Ein Ausweg aus diesem schon lange im Bereich der Altenhilfe und bei Pflege Jobs im Krankenhaus schwelenden Problem wird in einer Neuausrichtung der Kompetenzen von Pflegern gesehen. Neben einer besseren Bezahlung, die mit der anderer Fachkräfte konkurrieren kann, fordern Experten vor allem die Aufgabenbereiche und Kompetenzen der Pflegekräfte auszuweiten. Dies würde bedeuten, dass sie nicht mehr als „Befehlsempfänger“ für die Ärzte arbeiten, sondern auch selbst medizinische Aufgaben wie das Verabreichen von Standardschmerzmitteln oder das Legen einer Infusion vornehmen können sollen. Zwar gibt es schon qualifizierte Kräfte, die dies ohne Probleme machen könnten, allerdings ist dies nach geltender Gesetzeslage problematisch.

Trotzdem wird man bei einer Ausweitung der Kompetenzen auch über eine entsprechende Anpassung der Ausbildung nachdenken müssen, um die gewünschte Pflegequalität zu erreichen. Es scheint aber fest zu stehen, dass dem Engpass bei den Pflegekräften allein mit dieser Geldspritze des Bundes kaum beizukommen sein wird. Jobs und Berufe in der Pflege und Altenhilfe müssen vor allem attraktiver werden, um auf dem umkämpften Arbeitsmarkt konkurrieren zu können.

Fördermittel für die Pflege nach 2018

Im Sinne der Krankenhausstrukturreform sollen nach der Schaffung der 6300 neuen Pflegestellen, die schon heute eher illusorisch zu sein scheint, diese auch weiterhin gefördert werden. Hierfür will die Bundesregierung ab 2019 jährlich und dauerhaft bis zu 330 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Einmal ganz abgesehen von dieser recht üppig anmutenden Finanzdecke wird aber vor allem die Attraktivität der Pflege Jobs und Altenhilfe auf mittelfristige Sicht der entscheidende Faktor beim Gelingen oder Misslingen des Ziels einer besseren Pflege sein. So erscheint es nicht undenkbar, dass dieser Teil der Krankenhausstrukturreform schon bald novelliert wird, wenn das Abrufen der Fördermittel für die Pflege auch im Jahr 2017 schleppend verlaufen sollte, da die angestrebten Ziele ansonsten auf keinen Fall erreicht werden können.

Artikelbild: Shutterstock / Photographee.eu

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